Die Marterl und Bildstöcke in Ottenschlag haben bereits eine lange Geschichte. Das Älteste soll bis ins Jahre 1814 zurückreichen. Jedes Marterl hat seine eigene Vergangenheit und seine eigene Geschichte. Diese Kulturstücke haben zumeist einen alten volkstümlich-christlichen Ursprung und erfreuen seit langem die vorbeiziehenden Wanderer und Gläubigen.
In der Nähe des Schießstandes befindet sich die Hubertuskapelle. Dieser Platz wurde bewusst ausgewählt, da der Heilige Hubertus der Schutzpatron der Jäger ist.
Dort befindet sie sich seit 1964, nachdem der alte Platz an der Kotteserstraße nicht mehr zur Verfügung stand. Eingeweiht wurde sie jedoch erst 1970.
Der Bildstock auf dem Friedhofweg in seiner heutigen Form stammt aus dem Jahre 1948. An der gleichen Stelle stand jedoch zuvor schon eine kleine Betkapelle, die ihrer Gestaltung nach wohl alt scheint und bäuerlicher Volkskunst entsprungen sein dürfte. Die genaue Entstehungszeit dieser einstigen Betkapelle kann wohl nicht mehr eruiert werden.
Im Zuge des Fliegerangriffes russischer Einheiten auf Ottenschlag in den letzten Kriegstagen (20. April 1945) wurde diese durch Brandgeschosse zerstört und in den unmittelbaren Nachkriegsjahren in einem etwas kleineren Ausmaß wieder errichtet.
Auf der Straße nach Endlas – Bernreith, unmittelbar vor der Abzweigung des Weges zur Trausmühle, findet man einen Bildstock, der seiner Entstehung nach weit zurück reicht. Aufgrund seiner Baufälligkeit wurde er im Zuge einer Straßensanierung abgetragen und an der gleichen Stelle wieder neu errichtet.
Auch bei diesem Bildstock handelt es sich um ein altes, volkstümlich-christliches Bauwerk, das mit von überlieferten Legenden behangen ist. Auffallend ist auch hier wieder das Doppelkreuz, wie es bei der Heiligen Appolonia schon vorgefunden wird, was abermals darauf hindeutet, dass es sich auch hier um ein älteres Bauwerk handeln dürfte.
Die Statue des heiligen Johannes von Nepomuk kam erst im Jahre 1969 an ihren heutigen Standort am Unteren Ortsteich. Zuvor stand sie vor dem Bauernhaus des Ignaz Muthenthaler (heutige Tankstelle und Autohaus Ledermüller). Für den augenscheinlich alten Bildstock musste bei dem Verkauf des Anwesens ein neuer Standort gesucht werden, zumal es sich bei diesem Bildstock um ein nachweislich altes Denkmal volkstümlicher Frömmigkeit handelte, obwohl dessen Herkunft zeitlich nicht mehr nachzuvollziehen war.
Bis heute gilt Johannes von Nepomuk als Vorbild für Ehre und Verschwiegenheit und wird auch in Angelegenheiten von Eigentum, Verleumdung und auch bei Wassergefahr als Schutzpatron angerufen. Dargestellt wird Johannes von Nepomuk mit Rochett (Chorhemd der katholischen Geistlichen), Birett (Kopfbedeckung katholischer Geistlicher), Kreuz, Buch und Palme. Der Bildstock ist Ausgangspunkt einiger Rund- und Weitwanderwege.
Am Westende von Ottenschlag, an der Straße nach Endlas – Bernreith, finden wir den Bildstock der Heiligen Appolonia.
Im Zuge von Straßenbaumaßnahmen wurde der baufällige Bildstock abgetragen. Im gleichen Jahr 1981 errichtete die Straßenmeisterei Ottenschlag unter Fachoberinspektor Franz Paukner an der gleichen Stelle einen neuen Bildstock mit einer neuen Statue der Hl. Appolonia. Diese Heilige wird als Patronin der Zahnärzte verehrt und hat am 9. Februar ihren Namenstag.
Interessant an diesem kleinen Bauwerk ist auch das „Doppelkreuz“ (Kreuz mit zwei ungleichen Querbalken) auf dem Dachgiebel, das sowohl auf dem alten als auch auf dem neuen Bildstock angebracht ist. Nach einer Überlieferung soll diese Art des Kreuzes aus der Zeit der Gegenreformation stammen. Im 16. Jahrhundert huldigten nahezu alle Pfarren des heutigen Dekanates der Lehre des Martin Luthers. Als unter Kaiser Ferdinand die Gegenreformation einsetzte und die Pfarren wieder zum alten, katholischen Glauben zurückkehrten, setzte man zum Zeichen des Siegens über den Protestantismus dem herkömmlichen Kreuz einen zweiten, längeren Querbalken auf. Es wäre dies gleichsam auch eine Bestätigung dafür, dass es sich bei diesem Bildstock fürwahr um ein altes, christliches Kulturgut handelte.
Laut einer mündlichen Überlieferung soll das Marterl auf der Anhöhe südlich des Marktes auf das Jahr 1814 zurückgehen.
Im Bildstock selbst befindet sich eine tönerne Marienstatue, die darauf schließen lässt, dass dieses Denkmal der Gottesmutter zugedacht ist. Der Standort dieses Bildstockes (volkstümlich auch „Kreuzstöckl“ genannt) bietet einen schönen Überblick auf den Markt Ottenschlag, und an klaren Tagen kann man von hier aus auch einen guten Fernblick bis in die Voralpen genießen.
An der Straße nach Neuhof, kurz vor dem Neuhofberg, steht ein großes Holzkreuz, darauf der gekreuzigte Heiland. Wegen seines roten Anstriches wird es auch von der Bevölkerung das „rote Kreuz“ genannt.
Am südlichen Ortsende von Ottenschlag, wo die Straße nach Jungschlag – Kirchschlag von der Spitzerstraße abzweigt, steht ein Bildstock, der in neuerer Zeit dem Heiligen Josef – als Patron der Tischler und Zimmerleute – geweiht ist. Darüber findet sich ein altes Marienbild, das wohl noch aus der Errichtungszeit des alten Bildstockes, der im Zuge von Straßenbauarbeiten abgetragen wurde, stammen könnte. Umsäumt von zwei stattlichen Birken präsentiert sich dieser Bildstock heute auch als Sammelpunkt für die alljährliche Fuß-Gedenkwallfahrt nach Kirchschlag im Spätherbst. Auch in früheren Jahren, als es noch Fuß-Wallfahrten nach Maria Taferl und zurück gab, wurden die frommen – und auch schon etwas müden – Pilger bei ihrer Rückkehr bei diesem Marterl vom hiesigen Priester und den Ministranten empfangen und zur Schlussandacht in die Pfarrkirche geleitet.
In unmittelbarer Nähe des landwirtschaftlichen Betriebes Walter Wansch in Reith steht eine schlichte Betkapelle, welche von der Familie Wansch 1917 errichtet wurde.
Ab 1899 bewirtschafteten Franz und Maria Wansch den landwirtschaftlichen Betrieb in Reith 3. Franz Wansch, geb. 1875, musste im 1. Weltkrieg einrücken. Seine Gattin Maria Wansch, geb. 1872, legte das Gelübde ab, dass sie, wenn ihr Gatte vom Krieg heimkommt, diese Betkapelle errichten läßt.
Die Betkapelle ist neben einigen Bildern und kleineren Statuen mit einer wertvollen Statue (Madonna mit Kind) ausgestattet. Diese wertvolle Statue stammt aus Alt-Otting in Bayern.
Die Kapelle wurde von der Bevölkerung von Reith für Andachten und Betstunden genützt.
1859 plante die Dorfgemeinschaft Endlas den Neubau einer kleinen Kapelle. Wahrscheinlich as finanziellen Überlegungen wurde anstelle dieser Kapelle ein größeres Kreuzstöckl errichtet. Das Kreuzstöckl befand sich am Ortseingang, neben einer alten Linde vor dem heutigen Lechnerhaus. Ausgestattet war das Kreuzstöckl mit einer Holzstatue, den Hl. Heiland darstellend. Diese Statue war sehr wertvoll und wurde dennoch anfangs der Siebzigerjahre an den Holzhändler Stefan Sala verkauft. Anstelle der Holzstatue brachte Sala wien wertlose Gipsstatue.
Aus Unüberlegtheit ließ der damalige Ortsrichter, Mitte der Siebzigerjahre das Materl abtragen. Die Straßenmeisterei Ottenschlag errichtete in der Ortsmitte ein Ersatzstöckl.
Nachdem der Landwirt Johann Lechner auch die alte Linde umgeschnitten hat, errinnert heute nichts mehr an diesen Jugendtreff bzw. kultruellen Platz.
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